Bericht über die digitale Bundesvollversammlung vom 27.11.-29.11.2020

Vom 27.11.-29.11.2020 fand die Bundesvollversammlung der AGT digital statt. Neben Vertreter:innen einiger Fachschaften aus ganz Deutschland nahmen auch Vertreter:innen der IPRI (Interessierte am Beruf Pastoralreferent:in) und des SETh (Studierendenrat Evangelische Theologie) daran teil, sodass wir insgesamt 29 Theologiestudierende aus 15 Mitgliedsgruppen waren. Als Gäste durften wir Markus Mischendahl (Bundeskonferenz der Lehramtsmentorate), Steffen Stutz (Konferenz der Mentor:innen und Ausbildungsleiter:innen für Pastoralreferent:innen in den Diözesen Deutschlands) sowie Johanna Rönspies (Kommission 8 der Deutschen Bischofskonferenz) begrüßen. Außerdem durften wir Barbara Reitmeier (Akkreditierungskommission AKAST e.V.) herzlich willkommen heißen, die uns am Samstagvormittag durch zwei Workshops zu verschiedenen Themen des Akkreditierungswesens geführt hat. Zudem haben wir uns sehr über die herzlichen Willkommensgrüße von dem Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät Münster, Prof. Dr. Johannes Schnocks gefreut. Im Vordergrund der BVV standen vor allem die Vorfälle bezüglich der Katholischen Hochschulgemeinde in Köln. Nach einem konstruktiven Austausch hat eine Arbeitsgruppe eine Stellungnahme ausgearbeitet, welche im weiteren Verlauf der BVV von den Teilnehmenden diskutiert und verabschiedet wurde. Diese kann auch auf der Homepage der AGT sowie auf den sozialen Medien eingesehen werden. Alle katholisch-theologischen Fakultäten und Institute sind eingeladen, sich mit dieser Stellungnahme auseinanderzusetzen.

Zudem hat die AGT in diesem Jahr ihre Satzung und Geschäftsordnung geändert, um als Arbeitsgemeinschaft gendersensibel und barrierefrei zu interagieren und somit alle Studierenden der Katholischen Theologie anzusprechen. Im Kontext des Akkreditierungswesens hat sich die BVV dafür ausgesprochen, das Engagement, neben der sehr guten Kooperation mit der Akkreditierungskommission AKAST e.V., auf den Studentischen Akkreditierungspool und deren Koordinierungsausschuss (KASAP) auszuweiten. Neben den Aufgaben der AGT als Vertretung der Theologiestudierenden möchte sie die Vernetzung unter diesen fördern und den Pool der studentischen Gutachter:innen für die Akkreditierung des Faches Katholische Theologie pflegen.

Damit möchten wir als Arbeitsgemeinschaft bewirken, dass auch bei der Akkreditierung der nichtkanonischen Studiengänge (z.B. bei den ehramtsstudiengängen) mehr katholisch-theologische Gutachter:innen zur Verfügung stehen. Da die BVV im Sommersemester 2020 aufgrund der Corona-Pandemie leider ausfallen musste, standen dieses Semester alle drei Vorstandsämter sowie das Mitglied des erweiterten Vorstands, der:die Finanzreferent:in, zur Wahl. Wir danken Isabel Herzberg (Uni Münster, im Sommer zurückgetreten) für ihre hervorragende Vorstandstätigkeit sowie Michael Franz (PTH Sankt Georgen) für die Arbeit als Finanzreferent. Nach den Wahlen besteht der erweiterte Bundesvorstand aus Paulina Ernst (Köln), Paula Greiner-Bär (Erfurt), Tom Burmann (Siegen) und Finanzer Henrik Stöttelder (Uni Münster).

Die nächste Bundesvollversammlung wird in Frankfurt, Sankt Georgen stattfinden. Der Termin für die BVV im Sommersemester 2021 sowie der Tagungsort für das Wintersemester 2021/22 werden im Laufe dieses Semesters bekannt geben.

Wir danken der Fachschaft Münster für die Ausrichtung der digitalen BVV.

Mit freundlichen Grüßen

Paula Greiner-Bär, Paulina Ernst und Tom Burmann

Stellungnahme der AGT

Die Arbeitsgemeinschaft Theologiestudierende

Stellungnahme

bezüglich der Vorfälle in der KHG Köln

Im Rahmen der Bundesvollversammlung vom 27.-29.11.2020 hat die AGT folgende Stellungnahme beschlossen: Die Bundesvollversammlung der AGT hat das Positionspapier der KHG Köln mit dem Titel “Wir wollen glaubwürdig bleiben” zur Kenntnis genommen und hält die angesprochenen Themenfelder des Positionspapiers für sehr aktuell. Wir rufen die Lehrenden und Forschenden der katholisch-theologischen Institute und Fakultäten in Deutschland dazu auf, diese Themen wissenschaftlich zu erörtern und über die Inhalte konstruktiv den Diskurs zu suchen.

In der Tradition des Zweiten Vatikanischen Konzils ist die katholische Kirche aufgefordert, sich mit den "Zeichen der Zeit" (GS 4) auseinander zu setzen. Diese Möglichkeit bietet sich besonders in der Theologie als Wissenschaft, aber auch im Umfeld der Hochschulen, z.B. in den Studierendengemeinden, wo junge Menschen ihre Lebensrealität ins Gespräch mit ihrem Glauben bringen. Diese Reflexion gilt es ernst zu nehmen.

Wir bedauern, dass das Erzbistum Köln sich dazu veranlasst sah, das Positionspapier der KHG Köln dem öffentlichen Zugang zu entziehen und dass die Online-Präsenz der KHG temporär unzugänglich war. Wir wünschen uns von Seiten der Amtskirche in vergleichbaren Fällen, mutig den Dialog mit Mitarbeitenden und Mitgliedern der Gemeinden zu suchen. Besonders wir Studierende der katholischen Theologie sind von solchem Verhalten getroffen. Situationen wie diese führen unter uns schon im Studium zu einer "Angstkultur", in der wir uns gehindert sehen, frei unsere Meinung zu äußern, da für viele von uns die katholische Kirche künftig Arbeitgeberin sein wird oder wir auf die Verleihung der Missio Canonica angewiesen sind. Durch solche Verhaltensweisen, wie sie die Bistumsleitung des Erzbistums Köln gezeigt hat, entsteht bei uns der Eindruck, dass freie Meinungsäußerung und offene Diskussion in der katholischen Kirche nicht gewünscht sind und Menschen, die sich daran beteiligen, dienstrechtliche Konsequenzen zu fürchten haben. Uns ist bewusst, dass das Handeln der Bistumsleitung geltendem Kirchenrecht entspricht. Wir wünschen uns aber einen sensibleren und verantwortungsvolleren Umgang mit der Macht, die den Menschen in Leitungspositionen anvertraut ist. Die Inkaufnahme von Verletzungen in verschiedenen Dimensionen und das bewusste oder unbewusste Aufbauen von Druck auf Studierende, Mitarbeitende und Glaubende zur Vermeidung von inhaltlichen Diskursen darf nach unserem Dafürhalten aus den ethischen Grundlagen des Christentums heraus nicht der Weg der katholischen Kirche sein.

Zur Erklärung der röm. Glaubenskongregation vom Montag 15.03.2021

Die Arbeit in unserem Haus mit allen hier tätigen Personen und verantwortlichen Einrichtungen entspricht dem Grundsatz wie es hier auch in der Stellungnahme des Forums Hochschule und Kirche entspricht:

Siehe:

für diejenigen, die an theologischen Debatten innerhalb der kath. Kirche interessiert sind, empfehle ich folgenden Podcast:

Quelle: Deutschlandfunk